Wertvolle Tipps
Jeden Monat ein Mail, ein Brief oder eine Frage
Sie haben es vielleicht bemerkt. Hier ist schon lange kein neuer Monatsbrief mehr erschienen. Mir sind die Beispiele ausgegangen. Falls Sie für einen Brief oder ein Mail eine Einschätzung haben möchten, können Sie mir dies mailen.
In der Zwischenzeit bespreche ich hier jeden Monat eine Frage rund um die Korrespondenz, die meine Kundinnen und Kunden gestellt haben. Lassen Sie sich überraschen.
Alle Monatsbriefe und beantworteten Fragen finden Sie im Buch «Tipptoppe Korrespondenz».
Doppelte Schlussklammern – erlaubt oder besser vermeiden?
Guten Tag Frau Scherrer
Darf ich Ihnen wieder einmal eine Frage stellen? Wir haben in einem Text einen Fall, bei dem am Schluss des Satzes zwei Klammern gesetzt werden. Ist es korrekt, zwei abschliessende Klammern zu verwenden?
Danke für Ihre Antwort.
Freundliche Grüsse
C. W.
Grüezi Frau W.
Klar dürfen Sie mir jederzeit eine Frage stellen. Ich freue mich darüber. Zur Antwort: Es ist etwas kompliziert – sowohl ja als auch nein.
Klammern sind grundsätzlich ein Hilfsmittel, um Nebensächliches vom Wichtigen zu trennen. Was in Klammern steht, sind ergänzende, jedoch nicht zwingend notwendige Informationen.
Manchmal kommt es tatsächlich vor, dass zwei schliessende Klammern direkt hintereinander stehen. In solchen Fällen setzt man die Klammer dort, wo sie inhaltlich hingehört.
Beispiel 1
(Wenn ich in einer Klammer eine zusätzliche Klammer benötige (etwa, um eine genauere Erklärung einzufügen). Trotzdem muss ich das klären.)
Die grünen Klammern umfassen alles, die roten Klammern nur einen Teil.
Beispiel 2
(Dies ist ein Satz (bei dem noch eine Klammer notwendig ist).)
Auch in diesem Beispiel sind die doppelten Schlussklammern korrekt, da jede öffnende Klammer zwingend eine schliessende Klammer braucht – selbst wenn beide am genau gleichen Ort enden.
Beispiel 3
(Dies ist ein Satz. (Und dies ist ein weiterer eingeschlossener Satz.))
Manchmal wird zur besseren Lesbarkeit ein Wechsel zu eckigen Klammern empfohlen, damit die Struktur klarer bleibt. In den Beispielen oben habe ich stattdessen Farben verwendet, um die Klammerpaare zu unterscheiden.
Auch wenn doppelte Schlussklammern grammatikalisch korrekt sein können, empfehle ich, sie möglichst zu vermeiden. Moderne Kommunikation bedeutet, klar und verständlich zu schreiben. Unnötige Einschübe sollte man besser weglassen – oder sie direkt in den Fliesstext integrieren, ganz ohne Klammern.