Wertvolle Tipps
Jeden Monat ein Mail oder ein Brief
Jeden Monat bespreche ich hier ein Mail oder einen Brief – gute und auch weniger gute. Ich erkläre, weshalb etwas clever oder schlecht geschrieben ist. Oft liefere ich dazu auch noch eine alternative Formulierung. Lassen Sie sich überraschen.
Ich verwende gute und auch schlechte Beispiele. Spannend ist es immer. Alle Monatsbriefe finden Sie im Buch «Tipptoppe Korrespondenz».
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Viele Briefe erhält man im digitalen Zeitalter nicht mehr. Deshalb bekommt jeder Einzelne mehr Gewicht. Kann dieser Brief die Erwartungen erfüllen?
Optik: Erinnern Sie sich noch an die Bleiwüsten, die früher mit der Schreibmaschine geschrieben wurden? Heute hat es QR-Codes, farbige Balken, Grafiken, ein Foto, kleine und grosse Schriften. Mir ist es zu viel und zu wild, obwohl es nicht übermässig viel Text hat. Note: 4-5
Infozeile: Die Infozeile ist zu lang und zu wenig kundenorientiert. Note: 4-5
Anrede: Die Anrede «Guten Tag» ist modern. Da weder «Frau» noch «Herr» steht, wird die Gender-Problematik umgangen. Optimal ist die Lösung jedoch nicht, weil sie nicht mit der gesprochenen Sprache übereinstimmt. Note: 5
Inhalt: Der Text erinnert an eine Weihnachtskarte – Momente mit besonderen Menschen teilen. Es geht jedoch um eine App, auf der ich meine Versicherungsunterlagen online finde. Was das mit besonderen Menschen und den verlosten Freizeiterlebnissen zu tun hat, erschliesst sich mir nicht.
Ausserdem enthält der Brief die Superfloskel «Wir freuen uns» gleich zweimal. Diese ist weder korrekt noch kundenorientiert.
Das Schlimmste ist jedoch, dass ich zwar den QR-Code scannen konnte, aber der Anmeldeprozess nicht funktionierte. Erst nach ein paar Tagen wurde der Fehler behoben. Note: 4
Gesamteindruck: Der Brief ist sprachlich und grafisch modern, ist jedoch nicht wirklich durchdacht. Note: 4-5
Tipptopp-Beurteilung: unbrauchbar